Landschaftsarchitekt Siegfried Reichhart aus Passau erläuterte dazu ein Gutachten, das vom Sachverständigen für Bodenuntersuchungen und Bodenaufbau bei Sportplätzen, Georg Armbruster aus Stadtbergen im Regierungsbezirk Schwaben, erstellt worden war. Bei den von ihm entnommenen Bodenproben wurde eine zu geringe Wasserdurchlässigkeit festgestellt und er empfahl, die Deckschicht aus Sand bis zu einer Tiefe von zehn Zentimetern abzutragen. Des weiteren soll der Platz ein einseitiges Pultdachgefälle von acht Prozent nach Süden bekommen, mit einer Beregnungsanlage ausgestattet werden und Drainageleitungen im Abstand von sechs Metern quer zur Längsachse bekommen.

Sanierung als Sandplatz kostet 119000 Euro. Diese Grundlagen gelten nach Ansicht von Landschaftsarchitekt Reichhart sowohl für eine Sanierung als Sandplatz als auch bei der Anlage als Rasenspielfeld. Für die Sanierung des Sandplatzes bezifferte der Landschaftsarchitekt die geschätzten Kosten auf 119000 Euro. Falls der Platz aber in ein Rasenspielfeld umgewandelt werden soll, betragen die geschätzten reinen Herstellungskosten 166600 Euro, wobei er aber noch Raum für etwaige Einsparpotenziale sah.
CSU-Fraktionssprecher Hubertus Kerscher bezeichnete die Beregnungsanlage für einen Sandplatz als sinnlos. Landschaftsarchitekt Siegfried Reichhart konterte: Bei den vom Gutachter vorgegebenen Materialien müsse auch ein Sandplatz bewässert werden, allerdings ist der Wasserverbrauch im Vergleich zur Bewässerung eines Rasenspielfeldes um 25 bis 30 Prozent geringer. Auf die Anmerkungen von Norbert Geier (SPD) und Richard Roßgoderer (CSU), warum die Entwässerung des Platzes nur in eine Richtung (Pultdachform) und nicht in beide Richtungen (Satteldachform) erfolge, entgegnete Architekt Reichhart, dass der Platz zu klein sei, so habe der Sachverständige die Verlegung der Drainage in eine Richtung empfohlen. Auch beim Bau von Sportplätzen gibt es Deutsche Industrie-Normen (DIN) zu beachten, sonst könnte es im Falle von eventuell eintretenden Gewährleistungsansprüchen zu erheblichen Problemen kommen.
SPD-Fraktionssprecher Sigmund Zilch berichtete, der Sandplatz sei vor 40 Jahren mit bescheidenen finanziellen Mitteln gebaut worden und sei 25 Jahre in einwandfreiem Zustand und gut bespielbar gewesen. Die Drainage wurde in der Mitte des Platzes längsseits verlegt, so dass ein Gefälle des Platzes zur Mitte hin gegeben war. FWG-Fraktionssprecher Uwe Urtel plädierte dafür, sich bei der Sanierung des Platzes an die jetzigen Gegebenheiten anzupassen und dem vielfachen Wunsch der Kicker auf ein Rasenspielfeld nachzukommen.
Um Zuschüsse großer Sportverbände zu generieren, soll der Platz an die DJK/SV Kirchberg vorm Wald verpachtet werden. Diesem Vorschlag stimmte auch 2. Bürgermeister Christian Fürst (CSU) zu: Der Sportverein als Bauherr könne auf Zuschüsse des BLSV und des DFB hoffen und sei vorsteuerabzugsberechtigt. Unerlässlich sei aber nach Aussage von Christian Fürst, dass die Sanierung des Sandplatzes oder die Neuanlage als Rasenspielfeld unter enger fachlicher Beratung durch einen Landschaftsarchitekten stehe. Josef Fehrer (FWG) erinnerte an die konstruktiven Gespräche, die Bürgermeister Georg Silbereisen im Frühjahr dieses Jahres mit den Vorständen der drei Sportvereine in der Gemeinde Tiefenbach geführt hat. Dabei kam zum Ausdruck, dass gerade im Sommer, wenn die Spielsaison für die Seniorenmannschaften vorbei ist und die Rasenplätze zur Erholung gesperrt werden müssen, für die Jugendmannschaften, deren Spielsaison erfahrungsgemäß länger dauert, wenigstens ein Rasenspielfeld in der Gemeinde zur Verfügung stehen solle. Er verstehe die abneigende Haltung der CSU-Fraktion gegen die Umwandlung des Sandplatzes in ein Rasenspielfeld nicht.
2. Bürgermeister Christian Fürst konterte, bei der erstmaligen Beratung im Gemeinderat sei es lediglich um einen Antrag der DJK/SV Kirchberg vorm Wald gegangen, der nur aufgrund der mangelhaften Unterlagen von der CSU-Fraktion abgelehnt wurde. Dem entgegnete Sigmund Zilch, dass die Antragstellung durch die DJK/SV Kirchberg vorm Wald nicht willkürlich erfolgte, der Platz sei schlicht und einfach nicht mehr bespielbar. 2. Bürgermeister Christian Fürst argumentierte, die CSU-Fraktion stehe nach wie vor hinter dem Konzept einer sinnvollen Gestaltung des Platzes, jedoch der Weg dahin müsse diskutiert werden, wichtig sei für ihn auch, dass ein Finanzierungskonzept erstellt werde, in dem festgelegt ist, welche finanzielle Eigenleistungen die DJK/SV erbringen kann.
In die Diskussion brachte Richard Roßgoderer (CSU) plötzlich den Einwand, dass der größte Sportverein in der Gemeinde, der FC Tiefenbach DJK, nicht benachteiligt werden dürfe. In Tiefenbach gibt es neben einem Rasenspielfeld ebenfalls einen Sandplatz, der aufgrund der zahlreichen Jugend- und Seniorenmannschaften auf lange Sicht ebenfalls in ein Rasenspielfeld umgebaut werden soll.
12:7 gegen Umwandlung in RasenspielfeldNach dem von der Mehrheit der Gemeinderäte bewilligten Antrag von Ewald Schmatz (B90/Grüne) auf Ende der Debatte betonte Bürgermeister Georg Silbereisen in seinem Schlussplädoyer, man solle nicht in eine Anlage investieren, die nicht mehr zeitgemäß und auf lange Sicht eine Fehlinvestition sei. Das Gespräch mit den Vereinsvorständen bezeichnete der Bürgermeister als äußerst wichtig, jedoch müsse noch ein Gespräch mit der DJK/SV Kirchberg vorm Wald bezüglich der Beteiligung am Umbau in ein Rasenspielfeld geführt werden.
Sein Beschlussvorschlag, die Planungen in die Richtung voranzubringen, dass der vorhandene Sandplatz in ein Rasenspielfeld umgewandelt wird, wurde allerdings mit 12:7 Stimmen abgelehnt. Dagegen erhielt er vom Gremium durch einstimmigen Beschluss den Auftrag, mit der DJK/SV Kirchberg abzuklären, ob sie bereit ist, als Bauherr aufzutreten und wie die Finanzierung des Projektes gesichert werden kann.